EIN STIPENDIUM IN KIRSCHROT

von | 09.06.2016

Gestern fand im Werkraum das offizielle Pressegespräch zum neuen Stipendiums-Programm der Stiftung Theater Freiburg statt: Wir freuen uns, nun verkünden zu können, dass das Theaterkollektiv Klub Kirschrot in der kommenden Spielzeit 2016/17 mit ihrer theatralen Staatsgründung »Die Republik der Taschendiebe« den Werkraum entern wird.

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v. l.: Markus Hildmann (Stiftung Theater Freiburg), Wera Mahne (Kollektiv Klub Kirschrot), Michael Kaiser (Junges Theater Freiburg), Prof. Hans-Hartmut Peter (Stiftung Theater Freiburg), Benedikt Grubel (Junges Theater Freiburg) bei der Pressekonferenz im Werkraum

Mit dem fortan jährlich ausgeschriebenen Ideenwettbewerb »Performancetheater für Kinder und Jugendliche« möchte die Stiftung Theater Freiburg unter Federführung von Markus Hildmann und Professor Hans-Hartmut Peter junge Talente fördern, die dem Kinder- und Jugendtheater in ihrer Arbeit mit neuen Impulsen, Ästhetiken, Formen und Formaten begegnen.

Ein Auswahlgremium rund um Intendantin Barbara Mundel hat aus 20 eingegangen Projektideen nun erstmals das spannendste und überzeugendste Konzept ausgesucht: Wir freuen uns sehr darauf, dass das Theaterkollektiv Klub Kirschrot ab sofort (bis April 2017) am Jungen Theater Freiburg ihr Projekt »Die Republik der Taschendiebe« realisieren wird. In dem Projekt gehen die jungen Theatermacherinnen und Performerinnen Kristin Grün, Marietheres Jesse, Sarah Kramer und Wera Mahne unserem gesellschaftlichen Konzept von »Besitz« auf den Grund. Im Werkraum werden sie hierfür eine utopische Gesellschaft gründen: Die »Republik der Taschendiebe«, in der alles geklaut, gezockt, gefunden, ausgeliehen und niemals wieder zurückgegeben wurde. Hier ist das Klauen gesellschaftlicher Konsens und der »Fröhliche Diebstahl« Volkssport Nummer Eins. Doch, ist das Leben in einer solchen Republik überhaupt möglich, ohne die Nerven zu verlieren?


Klub Kirschrot – Wera Mahne, Kristin Grün, Sarah Kramer und Marietheres Jesse

Die Gruppe Klub Kirschrot, die sich im Rahmen des gemeinsamen Studiums der »Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis« an der Universität Hildesheim kennenlernte, nutzt in ihrer Arbeit intensiv den Einsatz so genannter »accessibility tools«. Schrift-Übertitel und Gebärdensprache werden in diesem Sinne ästhetisch fruchtbar gemacht, bilderreich in Szene gesetzt und zu einem selbstverständlichen Teil ihrer inklusiven Theateraufführungen. Klub Kirschrot wird in Zusammenarbeit mit dem Team des Jungen Theaters ein Theaterformat zwischen begehbarer Bühneninstallation und performativer Inszenierung für hörende und gehörlose Menschen (und alle dazwischen) ab zehn Jahren am Jungen Theater Freiburg entwickeln.

Bis zur Premiere ist es noch ein bisschen hin: Den 1. April 2017 dennoch gerne schonmal kirschrot im Kalender anstreichen!