Liebe Blogleserinnen und -leser,
ab heute gibt es eine neue Serie: Im »Zeitraffer-Parzival«-Tagebuch berichten euch die Teilnehmer_innen über den neuesten Probenverlauf, die Entwicklungen, ihre Gedanken, Eindrücke und Ideen.
Das Stück »Zeitraffer-Parzival« befasst sich mit der Adolesenz eines Ritters (Parzival), der viele Prüfungen bestehen und Zweifel erleiden muss, bis er letztendlich den Gral und damit sein Lebensziel erreicht. Drumherum gibt es natürlich ziemlich viel Mythos, Liebeleien und Kämpfe, die wir allerdings teilweise etwas vernachlässigen wollen, um uns mehr mit der grundlegenden Thematik zu befassen. Unter der Leitung des Choregrafen Graham Smith wird die Nachwuchstanzgruppe School of Life and Dance (SoLD) des Jungen Theaters die Geschichte vor allem durch das Medium des Tanzes erforschen.
Premiere: Sa. 15.6.13, 19.30 Uhr, Großes Haus – Hinterbühne
10.4.13
Diese Woche war geprägt von den Anstrengungen des Urban Garden, welcher am Wochenende vor dem Stadttheater hochgezogen wurde. Bei einigen Aufwärmübungen bemerkte Graham, dass er das immer noch spüre. Ein Gefühl, das der ein oder andere von uns sicher teilte. Nachdem alle angekommen und aufgewärmt waren, gingen wir zu dem allseits beliebten Dämlich-Tanz über und versuchten, uns im Anschluss in dem Spiel Wer bin ich? – in dem geht es darum, eine Person aus der Gruppe mit ihren spezifischen Qualitäten zu tanzen, und diese soll sich dann erkennen. Die Reaktionen reichen dabei von Unsicherheit darüber, ob man das nun ist oder nicht bis zu einem etwas pikierten »Jetzt zeig ich euch mal wie ich wirklich tanze«, Es ist ein spannendes Wechselspiel zwischen Parodie und Nachahmung.
Gestern wurde das Bühnenbild vorgestellt. Es wird eine ganz schön dreckige Angelegenheit: Gras und Schlamm. Als Graham dies das erste Mal erwähnte, dachte ich, es sei ein Scherz, und die Grasbodenrollen seien im Probenraum für das Urban Gardening gelagert worden. Aber das war wohl sein voller Ernst.
Ich freue mich schon riesig darauf, das Ganze nicht nur in meiner Vorstellungswelt zu sehen, sondern auch in Realität. Immer wieder frage ich mich, wie sich die Szenen wohl auf dem grasbedeckten Bühnenboden tanzen lassen. Ungewöhnlich gut oder absonderlich schlecht. Wer weiß, aber am Ende werden wir wie kleine Kinder fröhlich mit Matsch zugesuhlt sein.
(Nora)