SCHULTHEATERTAGE LIVE (4)

von | 23.07.2011

Ein Team von Rasenden Reportern berichtet von den diesjährigen Schultheatertagen, die vom 18. bis 22. Juli im Theater Freiburg und im Theater im Marienbad stattfanden.

2. Schultheatertage Freiburg 2011

Do. 21.7.11, 18 Uhr: »Joker« (Werkstattpräsentation)

Es berichtet das Reporterteam vom Faust-Gymnasium Staufen: Äußerst beeindruckend war die Werkstattaufführung der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule »Joker«. Mit Liebe zum Detail wurde das außergewöhnliche Bühnenbild gestaltet. Die Rückwand bestand komplett aus Bierkästen, die zugleich schlicht und trotzdem vielseitig war. So dienten die Bierkästen sowohl als Tisch und Stühle und als Türen.
Als gelungen ist das Stück in Erinnerung geblieben, da die Rollen authentisch gespielt wurden und Extrarollen, wie die Gedankenstimmen der Hauptperson Ed Kennedy das Stück bereicherten.

Fr. 22.7.11, 14 Uhr: »Helden«

»Wer bestimmt mein Leben? Schicksal versus Selbstbestimmung.«
Damit beschäftigte sich die Theater-AG der Emil-Dörle-Realschule in ihrem Stück, welches sie am Freitagnachmittag präsentierte. Eine rosarote Wand. Graffities und Peace-Zeichen, Liebesgeständnisse und Schmierereien. Genauso authentisch wie die Kulisse waren die Kostüme, die dargestellten Szenen und der Jugendslang.
Im Gegensatz zum normalen Leben waren die Schüler allerdings keine freien Menschen, sondern wurden wie Marionetten von ihren Schicksalen gelenkt. Schicksale, die durch schwarz gekleidete und braun-glitzernd geschminkte Mädchen verkörpert wurden.
Laura, die Neue, versprühte Optimismus, da sie die einzige war, die ihr Schicksal und das der anderen wahrgenommen hat und sich dementsprechend auch nicht von diesen leiten ließ. Dadurch konnte sie mit ihnen kommunizieren und in das Schicksal anderer eingreifen. Wie zum Beispiel bei den Basketballerinnen, welche sie zum Training animierte. Oder bei den Mädchen, die von ihrem Märchenprinz träumten. Auch den Jungen ermutigte sie, zu seiner Liebe zu stehen.
Die Schicksale, die die Kontrolle über »ihre« Menschen nicht verlieren wollten, waren der Meinung, dass alles vorherbestimmt sei und sich nichts ändern ließe. Daraus entbrannten heftige Diskussionen zwischen den einzelnen Schicksalen und Laura über die Entscheidungsfreiheit des Menschen und was ein Mensch eigentlich fähig ist zu leisten.
Begleitet wurde die Theater-AG von der Schulband, die mit leisen Klaviermelodien, spannenden Gitarrensoli und Pop die Stimmungen der einzelnen Momente unterstützte.
Der selbstgeschriebene Song »Wie die Welt leuchtet« wird vielen im Ohr bleiben.

Insgesamt eine gelungene Inszenierung, die den Zuschauern viel Stoff zum Nachdenken bot.

Schultheatertage 2011: »struwwel-peter.next level« (Foto: T. Kunz)

Fr. 22.7.11, 18 Uhr: »struwwel-peter.next level«

Es berichtet Philipp Krajewski vom Reporterteam der Emil-Dörle-Realschule Herbolzheim: Die Zuschauer sind teilweise von ihren Workshop-Präsentationen erschöpft, und auch das regnerische Wetter drückt auf die Stimmung. Es ist die letzte Aufführung in den Schultheatertagen 2011.
Und trotzdem haben sie es wieder geschafft. Mit ihrer modernen Version von »Struwwelpeter« brachten die Schauspieler der Reinhold-Schneider-Schule jeden zum Lachen. Die Jugendlichen finden sich in einer seltsamen Maschine wieder und erzeugen dadurch Geschichten junger Leute von heute. Verrückte Figuren wie »Döner-Kaspar«, »Suppen-Taylor« oder Paulinchen, die mehr mit Männern als mit dem Feuer spielt, überzeugten durch jede Altersgruppe und bereiteten dabei jede Menge Freude.

Man merkt ihnen den Spaß, den sie dabei hatten, an und lässt sich anstecken. Aber auch ein wenig Trauer ist zu spüren, denn leider war es das letzte Stück in diesem inzwischen gut eingespielten Ensemble: Die Schüler haben den Abschluss in der Tasche und verlassen ihre Schule.

Das letzte Stück der Schultheatertage war also ein voller Erfolg und ein gelungener Abschluss.

Den Spielplan der gesamten Woche kann man als PDF herunterladen: Die Termine gibt es hier, die Beschreibung der Stücke sind hier abrufbar.

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