LIVE-TICKER INTENSIVSTATION 2015

von | 30.01.2015

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

Nachdem sich vor genau einem Jahr zwanzig unerschrockene Intensivstationauten für nicht mehr und nicht weniger als 24 Stunden in den Werkraum hatten einweisen lassen, um am Ende eine Performance zu zeigen, hieß es nun wieder »24 Stunden sind kein Tag«. Während sich die Erde einmal um die eigene Achse drehte, lautete die Mission der »Intensivstation« erneut, ein ganzes Theaterstück auf die Beine zu stellen. Die Uhr tickte dabei unaufhörlich: In dem Moment, in dem sich die Performer zum ersten Mal begegneten, waren es nur noch 24 Stunden, bis das Publikum vor der Tür stand. Dies ist der Live-Ticker, vom 30.1., 18.45 Uhr bis 31.1.15, 21.35 Uhr …

Freitag, 30. Januar 2015

18.45 Uhr

Noch eine Viertelstunde bis zum Start der »Intensivstation« 2015!

Wir haben den Werkraum hübsch hergerichtet …

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

… haben Vorräte angelegt …

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

… ein Maskendepartement, einen Requisitenfundus, ein Orchesterbüro und eine Kostümabteilung eröffnet …

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

… und freuen uns nun auf die unerschrockenen Menschen, die gemeinsam mit uns die nächsten 24 Stunden im Theater verbringen werden.

Noch 24 Stunden und 15 Minuten bis zur Premiere!

19 Uhr

Die »Intensivstation« 2015 hat pünktlich mit Countdown , Eröffnungsshow-Brimborium mit Keppel, Kaiser und Grubel, dichtem Nebel und viel viel Glitter begonnen:

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum

20.10 Uhr

Nicht wenigen der fünfzehn Intensivstationauten stockte der Atem, als das Thema der morgigen Performance gelost wurde. Die Atmosphäre im Werkraum war bis zum Bersten gespannt. Atemlose Stille. Im Lostopf: drei Umschläge, drei Themen. Rot. Gelb. Blau. Drei Optionen. Ein Ergebnis: Der gelb Umschlag – »Das Große Welttheater Freiburg«. Darum wird es also morgen Abend um 19 Uhr im Werkraum gehen. Danach: Erstes Entern der Bühne.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

21.10 Uhr

Dreh- und Angelpunkt der »Intensivstation« sind auch in diesem Jahr die Missionen im Stadtraum. Nach deren Verkündigung: Nachtmahl.

Und um 22 Uhr: Raus aus dem Theater zur ersten Missionsrunde. Freiburg – das Große Welttheater nimmt also direkten Kurs auf deine Innenstadt.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

23.45 Uhr

Jetzt mal zu einem ganz anderen Thema. Die Tickets! Die gibt es morgen – und nur morgen – ab 9 Uhr ausschließlich unter der mysteriösen Telefonnummer 0175 21 17 560. Weitere Instruktionen hält die Hotline parat.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

Samstag, 31. Januar 2015

1.14 Uhr

Die Außentemperatur beträgt 2 Grad Celsius, die Vorhersage spricht von Schnee. Wir sind seit 6 Stunden im Theater-Exil.

Die ersten Missionsgruppen sind gegen 0.15 Uhr von ihren Touren durch die Stadt zurückgekehrt, die letzten eine halbe Stunde später. Sie haben sich kurz aufgewärmt und direkt einen neuen Schwung Missionen bekommen. Die Nachtlager im Werkraum sind vorbereitet, werden aber erst in ein paar Stunden zum Schlafen genutzt werden …

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

3.20 Uhr

In den Gängen des Theater Freiburg ist es ganz still. In Kürze wird das Licht gedimmt, denn ab 4 Uhr ist Nachruhe in der »Intensivstation«. Morgen früh geht’s wieder frisch ans Werk, wenn aus den Eindrücken der Nacht die Szenen für die Performance gebaut werden.

Noch 15 Stunden und 40 Minuten bis zur Schau.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

9.00 Uhr

Eine Stimme durchbricht die schlaftrunkene Stille im Werkraum. Oh mein Gott, das ist ja Dr. Funk – der Grandmaster o’Funk! Dann geht alles sehr schnell: James Browns Rhythmen laden dazu ein, mit dem Mann in Gold das übernächtigte Tanzbein zu schwingen. Ungläubige Blicke mit Kaffeetasse in der Hand auf der Seite der Intensivstationauten. Es ist kein Traum. Das ist echt. Der Funk übernimmt das Ruder.

PS: Die Tickethotline ist jetzt geschaltet (0175 21 17 560) und es bleiben noch 10 Stunden, bis das Publikum vor der Tür steht.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

11.30 Uhr

Überall rege Geschäftigkeit. Nach einem ausgewogenen Frühstück – Dank an die Gruppe, die heute früh das Geld für die Brötchen auf der Straße eingespielt hat – wurde gegen 10.15 Uhr »Das Manifest« verlesen. Dieses Schriftstück steckt die Regeln der heutigen Performance ab.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

DAS MANIFEST

Das Publikum betritt das Theater nicht über den regulären Eingang, sondern über das Rolltor in der Sedanstraße. Empfangt es dort und führt es in einer feierlichen Prozession zum Werkraum.

Am Beginn der Performance muss das »Vorspiel auf dem Theater« stehen, gefolgt von der Verlesung dieses Manifests.

Jede zweite Person auf der Bühne muss ihr Kostüm während der Vorstellung einmal sichtbar wechseln.

Mindestens 15,5% der Performance müssen musikalisch sein.

Alle Requisiten, die vom Publikum im Tausch für ein Ticket abgegeben wurden, müssen auf der Bühne zum Einsatz kommen.

Den Anweisungen von Dr. Funk – The Grandmaster o‘Funk ist Folge zu leisten.

Auf der Bühne gibt es eine Sonne, die alle Performer im Verlauf der Vorstellung mindestens einmal getragen haben müssen.

In mindestens zwei Szenen muss die Bühne in dichten Nebel gehüllt sein.

Das gesamte Publikum muss Teil einer Szene werden.

Die Performance-Dauer darf eine Dreiviertelstunde nicht überschreiten.

Nur das Barock-Trio Benedetto, Ina Antoinette und Michelangelo hat die Macht über Licht, Video und Ton.

Im Laufe der Performance muss die Bühne mindestens zweimal von einem Flitzer überquert werden.

Der geheimnisumwitterte goldene Umschlag wird erst beim Ertönen des Waldhorns geöffnet. Er darf nicht laut verlesen werden und enthält weitere Instruktionen, die umgehend umzusetzen sind.

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Im Anschluss: Probe des Beginns der Performance. Dann: Umwandeln der Missionen der vergangenen Nacht in szenisches Material. (Aus irgendeinem unbekannten Grund ist seit einer halben Stunde im Werkraum Vogelgezwitscher zu hören. Real? Oder erste halluzinogene Auswirkungen des Schlafmangels?)

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

21.35 Uhr

Was für eine Aufregung. 15 Uhr Hauprobe, 17.30 Uhr Generalprobe, 19 Uhr Premiere. Nun liegt die Performance hinter uns. Das Arbeitslicht wurde eingeschaltet, letzte Gäste unterhalten sich lose im Werkraum und das Große Welttheater Freiburg wird nun wieder abgebaut.

»Intensivstation« – Januar 2015, Werkraum (Foto: M. Kaiser)

Es war eine fulminante Bühnenstunde mit den Intensivstationauten 2015 – Luisa Becker, Anton Dreger, Christina Fiedler, Daniela Hertel, Anne Herzet, Moritz Hoffmann, Julia Lueg, Jan Müller, Tina Platzer, Heike Quarz, Julia Scholz, Pascal Schwörer, Annika Stumpp, Mira Voigt, Lars Wilhelms – und natürlich Dr. Funk!

Es war der Wahnsinn, es war spannend, es war wieder sehr, sehr erstaunlich. Wir haben nachts bei fremden Menschen geklingelt, wir waren im Schlafanzug im Crash, wir haben die »Carmen« in drei Minuten erzählt, wir hatten einen Flitzer und wir haben erneut gelernt, dass 24 Stunden kein Tag sind.

Der Video-Zusammenschnitt von der Performance folgt in Kürze. Und am Ende ein großer Dank an Conny und Franck von der Technik für ihre Unterstützung!