1. Bühnenkontakt
Wir, Sängerinnen und Sänger vom Russischen Chor, waren jetzt das erste Mal auf der Bühne im großen Haus. Ich kenne das Theater eigentlich nur von der anderen Seite, aus dem Parkett und von den Rängen. Von daher eine ganz neue Perspektive für mich. Und nicht nur eine!
Unser Auftritt in der Oper beginnt ja quasi »unterirdisch« – wir kriechen aus Löchern, die in die Bühne eingelassen sind. Thalia, die Regisseurin, führt uns deshalb unter die Bühne. Da sieht vieles im Moment noch improvisiert und abenteuerlich aus. Über eine Leiter gelangen wir auf eine Art Zwischenbühne unter den Löchern. Jetzt ist von uns verlangt, sich auf einen bestimmten musikalischen Impuls hin langsam aus diesen Löchern herauszuschälen. Ich teile mir mit Maria ein Loch, wir müssen das also irgendwie zu zweit schaffen. Und dann natürlich dabei singen – und nicht sinken, weder musikalisch noch zurück ins Loch!
Puuuuh! Ich sehe seit den ersten choreographischen Proben die Leistung von Opernsängern und Schauspielern in einem ganz anderen Licht. Es ist eine unglaubliche Herausforderung, die natürlich mit Talent aber auch ganz viel harter Probenarbeit bestanden werden will. Hut ab vor den Profis!
Die Theaterleute haben viel Geduld mit uns Amateuren und verlieren zum Glück (noch) nicht die Nerven, wenn es auch nach ein paar Durchläufen nicht ganz so klappt mit Singen, Kriechen, mit Ausdruck und Gestik. Stadtoper Freiburg – ein Abenteuer für uns alle!
Aufgezeichnet von Ina aus dem Russischen Chor