BLOGSBERG (4): HEISSE MARONI!

von | 29.11.2016

Am Freitagabend spielen wir unser beliebtestes Weihnachtsmärchen »Die kleine Hexe« exklusiv für Erwachsene zu später Stunde (inklusive After Hour in der Hexengrotte). Und alle sind dabei: Oberhexe, Klaubholzweiber, Schneemann, Kräuterhexe, Fritz, Sepp, die Mume Rumpumpel, der böse Oberförster und natürlich der bitterlich frierende Maronimann. Doch nicht nur von der Bühne wird es am Freitagabend lauthals »Heiße Maroni!« schallen, denn extra zum Latenight-Special gibt sich auch der »echte«, »leibhaftige« Maronimann vom Münsterplatz ein Stelldichein und wird vor und nach der Vorstellung seine heißen, edlen Esskastanien auf dem Theatervorplatz feilbieten.

Der Maronimann heißt Axel Schwendemann und täglich schlägt er seinen Stand neben den Oliven und den Blumen auf dem Münstermarkt auf. Es ist ein Novembervormittag – ein kalter, klarer Herbsttag mit blauem Himmel und eisigem Wind, und routiniert schaufelt Herr Schwendemann 100 Gramm frisch geröstete Maroni aus seiner mit Holzkohle beheizten Pfanne in eine kleine braune Papiertüte. Der Form halber wiegt er die Tüte noch kurz ab (mit einer herrlich antiken Messingwage), um sie dann einem älteren Herren in die Hand zu drücken. »Guten Appetit!« wünscht Herr Schwendemann und verrät, dass Maronis viele wertvolle Nähr- und Mineralstoffe enthalten und auf der ganzen Welt dafür geschätzt werden: Ob in China oder in Italien, in Korea oder in Portugal.

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»Maronimann!!! Der Maronimann!!!« ruft es plötzlich lautstark und aufgeregt. Eine Horde Kinder bleibt vor dem Maronistand stehen – manche winken und alle grinsen begeistert über beide Ohren: Es ist ein großes Hallo. Wie es der Zufall will, kommen die Kinder gerade aus einer Schulvorstellung von »Die kleine Hexe«. Ob ihm so etwas öfter passiere? »Ständig!« bekräftigt Herr Schwendemann, denn die meisten Kinder würden Maronis und den Maronimann vor allem aus der Welt von Preußlers Kinderbuch kennen. »Nur die älteren Leute kennen das noch aus ihrer Kindheit, wenn sie mit den Großeltern auf dem Markt waren und sich für ein paar Groschen heiße Maronis kaufen durften.«

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»Hatschi!!!« Den bitterlich frierenden und schwer verschnupften Maronimann aus »Die kleine Hexe« kann auch Maronimann Schwendemann nur zu gut verstehen: »Du stehst vor der Pfanne, sodass dir von vorne warm ist und du beinahe schwitzt. Aber von hinten pfeift der Wind oft verdammt kalt. Ich stand hier schon mal an einem Adventssamstag bei minus 18 Grad.« Aber was hilft gegen den Schnupfen? Maronis natürlich!
»Der erkältete Maronimann aus der Kindergeschichte hat wohl einfach zu wenig davon gegessen«, scherzt Herr Schwendemann, der nebenbei noch praktizierender Heilpraktiker ist und auf die wohltuende Wirkung seiner Esskastanien vertraut. »Ich selber esse jeden Tag Maronis. Maronis sind ein wenig süß, sehr aromatisch und obendrauf noch gesund,« schwärmt er und setzt nach: »Fleisch, zum Beispiel, könnte ich niemals verkaufen. Man muss das Produkt lieben, das man anbietet.« Und Maronimann Schwendemann liebt Maronis.

Die kleine Hexe
Latenight-Special für Erwachsene
Der Maronimann bei der Latenight-Vorstellung unseres Kinderstücks ab 19.30 Uhr auf dem Theatervorplatz!
Fr. 2.12.16, 21 Uhr, Großes Haus
anschl. After Hour in der Hexengrotte (mit DJ KimSKA)