AUS DER ANGSTFABRIK #2

von | 07.12.2012

Aufstehen?

Angehen?

Feiern?

Ausspannen?

Ausflippen?

Seit der letzten Woche habe ich Angst.

Die »Fear Factory« hat viel gelesen in den vergangenen Proben. Artikel aus unserer Lieblingszeitschrift NEON, Texte von unseren Generationsautorinnen Kuttner, Haaf und Pauer. Der Probenraum roch nach Kaffee, Zigarettenrauch und Kopiervorlagen. Und dann? Dann wurde viel, viel geredet. Über Freundschaft, Liebe, Arbeit, Eltern und die Zukunft.

Da kam die Sprache immer wieder auf Angst. Angst, die erst seit dem Studium da ist. Angst vor nutzlosen Abschlüssen, einer Zukunft in Großraumbüros als unbezahlter Dauerpraktikant. Angst davor, irgendwann Entscheidungen treffen zu müssen.

Die Angst scheint ein ständiger Begleiter zu sein, wenn man studiert. Liegt das an der Uni, den Hausarbeiten oder dem Essen in der Mensa? Ich weiß es nicht. Denn tatsächlich bin ich die einzige in der Angstfabrik, die nie eine Uni von innen gesehen hat. Und jetzt fürchte ich mich davor.
So richtig scheinen die Teilnehmer auch nicht zu wissen, woher ihre Angst kommt. Also wird weiter gelesen, weiter geraucht, weiter Kaffee getrunken und sicher weiter Angst gehabt.

Und die ersten Szenen stehen schon! Und die stecken voller Alltagswahnsinn. Denn wer hat behauptet, dass man die großen Fragen des Erwachsenwerdens nicht beim WG-Abend besprechen kann?

Fear Factory
Wir sind jung und machen uns Sorgen. Im letzten Jahr erschien eine Vielzahl von Büchern, die sich mit der Lebenswelt der Generation beschäftigen, die heute zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt ist. Der Grundtenor lautet: Wer nach 1980 geboren ist, hat viele Möglichkeiten – und oft genau so viele Ängste.
Im Projekt gleichen wir diese These mit der Lebensrealität der Beteiligten ab und überprüfen, ob das Motto »Im Zweifel für den Zweifel« nicht auch eine Option darstellt.
Premiere: Sa. 19.1.13, Werkraum

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