AUS DER ANGSTFABRIK #1

von | 05.11.2012

»Fear Factory« – Theaterprojekt über Lebensentwürfe und Entscheidungsängste (Foto: O. Rath)

Unsere Köpfe sind tickende Zeitbomben. Wir sind jung. Wir schlafen und studieren zu wenig, und die Zeit scheint uns davon zu laufen. Vor zehn Jahren wollten wir in zehn Jahren ganz wo anders sein.

Wo fängt man mit einer Bestandsaufnahme unserer Generation an? Gibt es die Generation Praktikum überhaupt noch? Lässt sich unsere Befindlichkeit noch betiteln? Wir versuchen es ganz einfach. Wir: das ist das Projekt »Fear Factory«. Wir, das sind Leute zwischen 17 und 30 Jahren. Wir machen gerade unser Abitur, sind gerade Erstsemester, schreiben gerade unsere Bachelor-Arbeit oder planen gerade unser erstes Kind.

Und wir alle haben Angst.

Angst vor dem nächsten Schritt und davor, zu viel oder zu wenig zu machen, Angst, falsche Studiengänge und Freunde gewählt zu haben. Wir alle wollen in der Fear Factory auf die Suche nach einem Gefühl gehen, das jeder hat und bisher nicht erklären konnte. Gemeinsam wollen wir unsere Angst in Szenen setzen, die noch nicht geschrieben sind, wir wollen unsere Angst in Dialogen erklären, die wir schreiben, indem wir sie denken.

Begleitet uns dabei! Regelmäßig berichten wir hier auf dem Blog von uns und unserer Arbeit, wir lassen euch an unseren Geschichten und unserer Angst teilhaben.

Sophie Passmann
lebt am Rande des Wahnsinns. Alt genug für die erste Generation Pokemon-Spiele, jung genug um alle Harry Potter Bücher gelesen haben zu müssen. Sie macht bei Poetry Slams mit, geht durch Innenstädte, schaut Latenight-Shows, fährt im Fernverkehr und trifft nette Menschen. Die Entstehung des Projekts »Fear Factory« wird sie als Autorin begleiten. Hier im Blog wird sie vom Prozess berichten.

Fear Factory
Wir sind jung und machen uns Sorgen: In letzter Zeit erschien eine Vielzahl von Büchern, die sich mit der Lebenswelt der Generation beschäftigen, die heute zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt ist. Autorinnen wie Nina Pauer (»Wir haben keine Angst«), Meredith Haaf (»Heult doch!«) und Sarah Kuttner (»Wachstumsschmerz«) schreiben vor allem über deren Unzufriedenheit und Zweifel. Der Grundtenor lautet: Wer in den 80er-Jahren geboren ist, hat viele Möglichkeiten – und oft genau so viele Ängste.
In diesem Projekt werden wir ihre Thesen mit der Lebensrealität der Beteiligten abgleichen und überprüfen, ob das Motto »Im Zweifel für den Zweifel« nicht auch eine Option darstellt.
Premiere: Sa. 19.1.13, Werkraum

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