AUF DER SPUR DER KLEINEN HEXE (2)

von | 04.12.2011

3, 2, 1 … Feuer! (Foto: M. Korbel)

Ab dem 6. Dezember ver- und bezaubert die kleine Hexe endlich wieder Jung und Alt im Großen Haus. Da sich unsere Inszenierung nunmehr im dritten Jahr im Spielplan befindet, ist es dringend an der Zeit, einmal den Spuren der Nachwuchs-Hexe hinter die Bühne zu folgen!

Der Kostümfundus ist wie ein riesiger, begehbarer Kleiderschrank.
Eigentlich sind es zwei Schränke: Denn am Theater Freiburg werden unzählige Kostüme aus laufenden und abgespielten Produktionen in zwei Räumen – nach »Damen« und »Herren« getrennt – gelagert.

Der Damenfundus in Stockwerk 3.2 (Foto: M. Kaiser)

Im Fundus der Damen werden die Kostüme aus der »Kleinen Hexe« aufbewahrt, wenn sie gerade nicht auf der Bühne benötigt werden.

Kostümwagen im Damenfundus (Foto: M. Kaiser)

Man ahnt, dass es den Schauspielern ziemlich warm wird (Foto: M. Kaiser)

Typisch Theater: Die Schneiderei näht in jedes Kostümteil ein Schild mit dem Namen des betreffenden Darstellers ein, damit es – zum Beispiel bei schnellen Umzügen zwischen zwei Szenen oder nach dem Waschen im Anschluss an die Vorstellungen – nicht zu Verwechslungen kommen kann.

Ein Kostümteil des Musikers Ro Kuijpers (Foto: M. Kaiser)

Damit die Hexen bei der Wiederaufnahme des Stücks alle hervorragend scheußlich aussehen, schauen sich die Kolleginnen aus der Maske die Kopfbedeckungen noch einmal ganz genau in ihrer Werkstatt an und frischen den Kopfschmuck gegebenenfalls auf.

In der Maskenwerkstatt (Foto: M. Kaiser)

In der Maskenwerkstatt (Foto: M. Kaiser)

Für die Vorstellungen der »Kleinen Hexe« ist der Rüstmeister des Theaters besonders wichtig, denn er hilft ihr unter anderem bei ihren magischen Zaubertricks.

Hinter dieser Tür arbeitet Raphael Weber, der Rüstmeister des Theater Freiburg (Foto: M. Kaiser)

Ein Rüstmeister kommt im Theater immer dann zum Einsatz, wenn es um Rüstungen (sagt ja schon der Name), Schwerter, Revolver, Mistgabeln – ja, auch die müssen auf der Bühne stumpf gemacht werden, damit sich niemand aus Versehen verletzt – oder eben um Pyroeffekte geht.

Beim Rüstmeister (Foto: M. Kaiser)

In der Werkstatt von Rüstmeister Raphael Weber nehmen wir die Spur der kleinen Hexe wieder auf:

Auch für Bühnen-Öfen ist der Rüstmeister zuständig (Foto: M. Kaiser)

Im Kinderstück spuckt die Hexe eindrucksvoll Feuer. Hierfür verwenden wir Lycopodium. Das ist der Blütenstaub des Bärlapp, mit dem – stets unter der Aufsicht von Raphael Weber – gewaltige Feuersäulen, Feuerbälle und Stichflammen erzeugt werden können.

Lycopodium (Foto: M. Kaiser)

Das Lycopodium wird mit einem Trichter in eine Vorrichtung gefüllt, die man an den Mund ansetzt. Hält man nun ein brenndendes Feuerzeug vor sie und pustet in sie hinein, wird der austretende Bärlappstaub entzündet.

Puste-Vorrichtung für Feuerbälle (Foto: M. Kaiser)

Das Lycopodium wird eingefüllt (Foto: M. Kaiser)

Diesen Effekt haben wir auch – übrigens ganz ohne Fotomontage – beim Titelbild der Spielzeitbroschüre »Junges Theater Freiburg 11/12« angewendet.

Titelbild »Junges Theater Freiburg 11/12«

Im Foyer des Großen Hauses treffen wir die Theatermäuse. Die Mitglieder unseres Kinderklubs sind immer dann im Theater zu finden, wenn auf oder hinter der Bühne etwas Spannendes passiert.

Die Theatermäuse (Foto: M. Kaiser)

Diesmal gehen die Mäuse auf Theaterexpedition und schauen sich ganz genau an, wie ein Theaterstück hinter den Kulissen entsteht. Dabei treffen sie auf die kleine Hexe, die ihnen den Feuertrick einmal aus nächster Nähe zeigt. Nachdem sie zwei Feuerbälle ins Foyer gepustet hat, ist es schon merklich wärmer geworden!

Foyer-Feuer mit den Theatermäusen (Foto: M. Kaiser)

Die Spur der kleinen Hexe führte uns zur Bühnentechnik, zur Requisite, in den Montageraum, zur Kostümabteilung, zur Maske und zum Rüstmeister: Unser Rundgang hat gezeigt, dass alle Abteilungen gut vorbereitet sind, so dass wir ab dem Nikolaustag wieder die Walpurgisnacht auf dem Blocksberg feiern können!

Der ersten Teil unserer Backstage-Reportage kann man übrigens hier nachlesen.