SCHULTHEATERTAGE LIVE (3)

von | 21.07.2011

Ein Team von Rasenden Reportern berichtet von den diesjährigen Schultheatertagen, die vom 18. bis 22. Juli im Theater Freiburg und im Theater im Marienbad stattfinden.

2. Schultheatertage Freiburg 2011

Mi. 20.7.11 (Grundschultag), 9.30 Uhr: »Rumpelstilzchen«

Es berichtet das Reporterteam vom Faust-Gymnasium Staufen: Am Grundschultag führte die 6b der Schenkendorf-Schule Freiburg das im letzten Schuljahr erarbeitete Stück »Rumpelstilzchen« auf. Besonders eindrucksvoll war das Zusammenspiel der Schauspieler und ihrer kreativ gestalteten Puppen. Der große Einsatz der Schüler wurde vor allem durch die teilweise eingebundene Jugendsprache und der überzeugenden Freude am Schauspielen deutlich. Dadurch und auch durch die leichten Anspielungen auf andere Märchen entstand eine zauberhafte Atmosphäre, welche durch Musikuntermalung unterstützt wurde.

Mi. 20.7.11 (Grundschultag), 11 Uhr: »Hänsel und Gretel im Märchenwald«

Die Vorstellung begann wie das gleichnamige Märchen, doch dann begegneten Hänsel und Gretel im Zauberwald Scharen von Vögeln, Waldgeistern, lebendigen Bäumen und Hexen. Als die beiden unter einem Baum einschliefen, träumten sie wild von Dornröschen, Rumpelstilzchen, dem Froschkönig und vielen weiteren Märchengestalten. Dabei standen vor allem Tanz, Choreographie und Rhythmuselemente mit Gesang im Vordergrund. Durch Szenen, in denen fast alle 45 Schüler auf der Bühne aktiv waren, entstand eine wunderbar märchenhafte und spannende Stimmung.

Auch das selbst gebastelte pinke Hexenhaus hinterließ Eindruck. Im Nachgespräch wurde die konzentrierte Probensituation besonders hervorgehoben. Die abwechslungsreiche und wunderbar fantasievolle Inszenierung begeisterte das Publikum.

Mi. 20.7.11 (Grundschultag), 13 Uhr: »Till Eulenspiegel«

Außergewöhnlich lebendig war das Singspiel »Till Eulenspiegel«, welches die Klasse 3a der Emil-Thoma-Grundschule Freiburg aufführte. Amüsant für das Publikum war vor allem die Hauptrolle des Till Eulenspiegel, der von vier Schülern dargestellt wurde und den Dorfbewohnern viele Streiche spielte. Fast zu perfekt harmonierten Schauspiel, Tanz, Gesang und Bühnenbild miteinander. Eindrucksvoll war auch, dass die Grundschüler erst seit März an ihrem Stück arbeiteten und es trotzdem geschafft haben, eine lustige und fröhliche Atmosphäre zu erzeugen.

Mi. 20.7.11 (Grundschultag), 14.45 Uhr: »Lippels Traum«

Zu einer traumhaften Reise entführten die Jahrgangsstufen vier bis sechs der Freien-Schule Dreisamtal, Kirchzarten ihr Publikum. Mit viel Liebe zum Detail nahm Lippel die Zuschauer mit in seine Welt zwischen Realität und Traum. Den Schülern merkte man die Freude am Spielen an, besonders bei den orientalischen Liedern, die von der Schultheaterband begleitet wurden, sah man viele strahlende Gesichter. Die Rollen waren authentisch besetzt, wurden überzeugend gespielt und so konnte der Zuschauer eine vielseitig und traumhafte Inszenierung erleben.

Mi. 20.7.11: Workshoptag für die weiterführenden Schulen

Dank dem vielseitigen Workshopangebot war es möglich, verschiedene Aspekte des Theaterspielens kennenzulernen. Geleitet wurden die Workshops von Theaterprofis, wie Schauspielern der beiden Ensembles Theater Freiburg und Theater im Marienbad, außerdem Theaterpädagogen und Technikern. Einen Tag war Zeit, einen Einblick in die jeweiligen Methoden zu erhalten und eine kleine Präsentation für den Abend vorzubereiten. Alle Workshops unterstützten das freie Spiel.
Bei den vertikalen Workshops stand Improvisation im Vordergrund. Die verschiedenen Impro-Workshops hatten unterschiedlichen Schwerpunkte.

So gab es zum Beispiel »Impro-Theater« (Thomas Speyer), bei dem klassische Theatersportübungen wie zum Beispiel »Freeze« ausprobiert wurden.

Bei »Grundlagen der Improvisation« (Andreas Helgi Schmid) ging es mit 17 Teilnehmern spielerisch zu – »Katz und Maus«, »Zip-Zap« und »theatrale Tode« sorgten für viel Spaß.

Im Workshop »Schaufühlen« (Frank Weik), wurde den Schülern nahegebracht, wie man Emotionen szenisch darstellt. In der Präsentation lag der Schwerpunkt auf »zwischenmenschliche Beziehungen«; das reichte von Freundschaft über Intrigen bis hin zum Streitgespräch.

Im Workshop »Biomechanik nach Meyerhold« (Victor Calero) wurden dagegen Gefühle ohne Worte, nur durch übertriebene Bewegungen und Mimik ausgedrückt.

Sophie Eckerle leitete »Clownerie und Slapstick«, in dem sie eine große Gruppe von Schülern motivierte, mit heiterem Temperament amüsante Szenen zu spielen. Außerdem lernten sie, ihren Körper richtig einzusetzen und – unterstützt von der obligatorischen roten Clownsnase – das Publikum zum Lachen zu bringen. Nicht nur das Publikum hatte seinen Spaß, auch den Clowns merkte man die Freude am Spielen an.

Im Raum nebenan trafen sich Schüler zwischen 14 und 20 Jahren, die Interesse am »Erzähltheater« hatten. Von den zwei Leiterinnen Daniela Mohr und Renate Obermeier erfuhren sie, wie man Körpersprache und Stimme nutzt, um Geschichten anschaulich zu vermitteln. Zum Beispiel wurde das Märchen »Der Zauberkessel« aus verschiedenen Perspektiven erzählt und pantomimisch untermalt. Es entstand eine Arbeitsatmosphäre, in der konstruktive Kritik gut aufgenommen und umgesetzt werden konnte.

Da der Workshop Tanztheater leider ausgefallen ist, wurden die Teilnehmer in andere Workshops aufgeteilt.

Im »Action-Theater« (Beni Ocker) ging es darum, sich beim Spielen seiner Stimme sowie seines Körpers bewusst zu werden. Ziel war eine Szene zu entwickeln, doch da es viele verschiedene Meinungen gab, einigte man sich darauf unterschiedliche Übungen zu präsentieren.

Erleuchtet wurden die Präsentationen von den Teilnehmern des »Lichttechnik«-Workshops (Oliver Lorenz). Der Abend endete mit einer beeindruckenden Lichtshow.

Die Präsentationen haben gezeigt, dass viel Neues aufgenommen werden konnte und viel Spaß dabei war. Die Zusammenarbeit mit Profis hat neue Herangehensweisen eröffnet und ermutigt dranzubleiben.

Den Spielplan der gesamten Woche kann man als PDF herunterladen: Die Termine gibt es hier, die Beschreibung der Stücke sind hier abrufbar.

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