SCHULTHEATERTAGE LIVE (1)

von | 19.07.2011

Ein Team von Rasenden Reportern berichtet von den diesjährigen Schultheatertagen, die vom 18. bis 22. Juli im Theater Freiburg und im Theater im Marienbad stattfinden.

2. Schultheatertage Freiburg 2011

Mo. 18.7.11, 16 Uhr, Eröffnung: »Ein Fest der Vorfreude«

Der leere Raum des Kleinen Hauses füllt sich am Montag langsam mit Jugendlichen. Sie kommen von verschiedenen Schulen und sind in zwischen elf und achtzehn Jahren alt, doch sie haben alle eine Gemeinsame Liebe: das Theater.
Die junge Band »The Musics« untermalt die festliche Athmosphäre mit ihren selbstgeschriebenen Songs. Jetzt betritt Beni Ocker die Bühne und eröffnet die Schultheatertage 2011 mit 20 Sekunden Ruhe für den leeren Raum, um diesen wirken zu lassen. Mit verschiedenen Gegenständen im Gepäck stellt sich nun das Organisationsteam vor. Was es mit den ungewöhnlichen Requisiten auf sich hat, erfährt das Publikum erst, nachdem es einen Einblick in jedes Theaterstück erhalten hat. Kurze Ausschintte die einen Vorgeschmack auf die Werke geben. Neugier und Spannung füllten den Raum, als über die Requistiten aufgeklärt wurde: Der Gegenstand, der vom Publikum am meisten Applaus erhielt, sollte das »Blink« der Woche werden. Der auserwählte Riesen-Teddy wird in den nächsten Tagen in jeder Aufführung eine Rolle spielen.

Es war ein Fest der Vorfreude auf die kommenden Tage, das viele Erwartungen gesetzt hat.

Schultheatertage 2011: »terezín«

Mo. 18.7.11, 18 Uhr: »terezín«

Das »Junge Theater am Rotteck« gab am Montag zum Auftakt der Schultheatertage 2011 eine Aufführung im Theater im Marienbad. Bei der Eröffnungsfeier hatten die Schüler schon die Musik von jüdischen Komponisten der Zeit, für Klarinette und Flöte, gehört. Diese Musik wurde nun, gemeinsam mit projizierten Bildern an eine Leinwand, gespielt. Dies gab dem Publikum Zeit, über den Nationalsozialismus nachzudenken. Bilder die verhindern, dass die Erinnerung an den Holocaust stirbt.

Anhand einer jüdischen Familie, die das harte Schicksal traf nach Terezin deportiert zu werden, wird das Leben im Ghetto gezeigt. Doch die Perspektive ist die der Kinder und ihrer Mitgefangenen. Aus diesem Blickwinkel werden auch Momente der Freude und der Freundschaft gezeigt. So spendete beispielsweise die Kinderoper »Brundibar« und die Möglichkeit, in einigen Fächern unterrichtet zu werden, Hoffnung. Kunst half den Kindern, den Lageralltag zu meistern.

Durch diese besondere Sichtweise bekommt man einen anderen Eindruck des Lebens der Kinder im Ghetto, was diese Inszenierung von anderen unterscheidet und diese Zeit lebendig darstellt. Doch trotzdem schwingt die Angst vor der Deportation mit
Durch diese beiden Aspekte wird dieses Schicksal dem Zuschauer nahegebracht und trotzdem dem Thema gerecht.

Auch bei der Besetzung wurden Erwachsene und Jugendliche unterschiedlichen Alters eingesetzt, um den Schwerpunkt auf die Wahrnehmung und Bewältigung der Situation der Kinder zu setzen. Das selbstgebaute Bühnenbild hat die Atmosphäre und die einfachen Umstände noch unterstrichen.

Auf der Bühne und im Nachgespräch mit den Schauspielern hat man gemerkt, dass die Gruppe sich sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat, wodurch auch unterschiedliche emotionale Situationen und Eindrücke entstanden sind. So konnten die Schauspieler sowohl die Trauer als auch die Freude und den Zusammenhalt erfahren und erfahrbar machen, obwohl sie sich einig sind, dass die damalige Situation nicht gänzlich nachzuempfinden ist und dass dies den Opfern auch nicht gerecht würde.

Den Spielplan der gesamten Woche kann man als PDF herunterladen: Die Termine gibt es hier, die Beschreibung der Stücke sind hier abrufbar.

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