HOHE TÖNE UND EIN TIGER ALS KÖNIG

von | 07.06.2017

Von Ende Februar bis Anfang April 2017 konnte eine 5. Klasse des Wentzinger Gymnasiums die Produktion »Cendrillon oder der Gläserne Schuh« begleiten. Zusammen mit ihrem Klassenlehrer bereitete sie sich inhaltlich auf das Stück vor, sprach mit Beteiligten und besuchte Proben. Hier findet ihr kurze Zitate zu den einzelnen Terminen von den fünf Schülern Smilla Müller, Mathis Giesler, Joelle Maier, Sophie Messerle und Carlotta Zimmer, die das Projekt beschreiben:

Die Vorbesprechung
»Am ersten Termin ist Herr Keller zu uns in die Schule gekommen und hat uns erklärt, um was es in der Oper geht. Der Name klingt ähnlich wie ›Cinderella‹ also bei uns das Märchen Aschenputtel und in Frankreich eben ›Cendrillon‹, also wurde diese Oper auf Französisch aufgeführt.«

»Herr Keller gab sogar noch eine Hörprobe. Meine ganze Klasse musste lachen, weil wir so hohe Töne kaum gewohnt waren.«

Gespräch mit dem Dramaturgen Heiko Voss und anschließende Theaterführung
»Wir sind mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren und waren mit Herr Voss und eigentlich auch mit der Regisseurin verabredet doch leider war die Regisseurin schon seit ungefähr zwei Wochen krank gewesen und wir konnten sie leider nicht kennenlernen. Dafür hatte sich Herr Voss netterweise für uns Zeit genommen und uns Fragen zu seinem Job beantwortet und noch viele Fragen mehr. Ich fand es sehr interessant.«

»Herr Keller hat uns dort sehr viele spannende Räume gezeigt, wir waren in der Maske und im Malsaal; dort werden die Kulissen gemalt. Wir durften auch noch in den Kostümfundus, dort werden die Kostüme gelagert. Ich war sehr überrascht, dass das Theater 6 Stockwerke oberhalb und 3 unterhalb hat.«

»Was ich sehr spannend fand, war der Maskenraum, wo wir erzählt bekommen haben, dass beim Herstellen einer Perücke höchstens fünf Haare auf einmal an ein Netz angeknüpft werden dürfen. Die ganze Malerei fand ich auch beeindruckend.«

Besuch einer Bühnenprobe
»Bei einem anderen Termin konnten wir einen Teil der Bühnenprobe mit ansehen. Sie war auf der Hauptbühne. Man hat aber nicht genau verstanden, worum es ging, da es nicht übertitelt war. Die Oper war auf Französisch.«

»Jetzt war es auch nicht mehr so ungewohnt so hohe Töne zu hören. So langsam bekamen wir eine Vorahnung wie das Stück bei der Vorführung aussehen würde.«

»Weil es noch nicht die GP war (GP = Generalprobe = letzte Probe) kamen viele Unterbrechungen und die Regisseurin oder andere Leute haben Verbesserungstipps, Fehler und Sachen, mit denen sie unzufrieden sind, erwähnt und schließlich auch besprochen. Trotzdem war es interessant zu sehen wie viel Arbeit und Geduld so etwas braucht.«

Besuch einer Orchestersitzprobe
»Die Orchestersitzprobe war am 24.3.17 im Theater. Das ganze Orchester spielte wie verrückt. Ich saß neben den Geigen, nach meiner Vermutung hatten die Geigen die meisten Einsätze. Oben an der Decke klebten auch noch Eierkartons um den Schall zu dämpfen.«

»Das war echt spannend, denn es waren um die 100 teuren und von Profis gespielten Instrumente in diesem Raum. Die Musiker waren nach einer bestimmten Ordnung aufgestellt. Ich saß unten ein Stück neben dem Dirigenten; es hat echt Spaß gemacht den Musikern zuzuschauen.«

Die Generalprobe
»Nun war es so weit, endlich war die Generalprobe auf die wir so lange gewartet haben wir trafen uns um 18.45 Uhr im Theater, es war eine große Aufregung und jeder wollte rein. Das Stück war sehr modern, weil zum Beispiel der König nicht wie ein König gekleidet war, sondern wie ein Tiger. Das Stück war für mich und meine Klasse sehr gut zu verstehen, weil wir das Stück vorher schon behandelt hatten. Ich empfehle diese Oper für Erwachsene, aber selbst unsere Mütter haben nicht alles verstanden. Ich selber finde es eine sehr schöne Oper, weil es teilweise bunt und teilweise dunkel war.«

»Das war das erste Mal, dass wir das Stück komplett ohne Unterbrechungen mit Schauspielern, Sängern und Musik gesehen hatten. Und es hat sich gelohnt. Ich fand das Stück richtig toll. Nur war es leider sehr spät, das lag daran, dass die Sänger zwischendurch Pausen brauchen und die Stimme sich über den Tag einrichten muss. An manchen Stellen habe ich das Stück nicht ganz verstanden und es war schon ziemlich lang, aber insgesamt war die Generalprobe wirklich richtig toll. Ich fand es toll, wie die Musik und das Schauspielerische 1:1 zusammengepasst haben und die Schauspieler toll gespielt haben.«

M.KORBEL2017©3753

Das Nachtreffen
»Unser letzter Termin war wieder in der Schule. Herr Keller und Herr Voss, der Dramaturg, kamen zu uns in die Schule und beantworteten alle unsere Fragen. Eine der Fragen war, warum der Prinz von einer Frau gespielt wurde. Die Antwort war, weil die Stimmen so besser harmonieren. Es soll zeigen, dass Cendrillon und der Prinz zusammen gehören.«

Fotos: Frank Nagel-Gallery und M.Korbel