8 VÄTER BACKSTAGE! – REGIE

von | 06.05.2012

Mathias Lodd in »8 Väter« (Foto: M. Korbel)

Teil 2: Interview mit Regisseur Frank Oberhäußer
von Svenja Haag, Kurs »Literatur und Theater«, Gymnasium Kenzingen

Der diesjährige Oberstufenkurs »Literatur und Theater« des Gymnasiums Kenzingen hat die Patenschaft für das Stück »8 Väter« übernommen. Nach der Premiere haben die Schülerinnen mit den Beteiligten der Produktion Interviews geführt.

Frank Oberhäußer (Foto: privat)

Frank Oberhäußer inszenierte das Stück »8 Väter« von Tina Müller am Theater Freiburg. Hauptberuflich ist er aber nur zu einem Drittel als Regisseur tätig. Seine restliche Zeit verbringt er mit der Gruppe »Turbo Pascal«. Im folgenden Interview bekommt ihr einen Einblick in die allgemeine Regiearbeit und Frank Oberhäußers Auseinandersetzung mit dem Stück »8 Väter«.

Wann und aus welchem Grund haben Sie sich entschlossen, Regisseur zu werden?
Auf die Idee Regisseur zu werden, kam ich erst während des Studiums, als ich das Talent entdeckte, immer den Überblick zu behalten. Ich beschreibe gerne, was ich sehe und kann auch kritisch Feedback geben.

Was unterscheidet Sie von einem Fernseh- bzw. Filmregisseur?
Ein Filmregisseur muss relativ früh wissen, wie eine Szene genau auszusehen hat, so müssen auch finale Szenen schon frühzeitig detailliert festgelegt sein. Im Gegensatz zum Filmregisseur entwickelt der Theaterregisseur seine Ideen erst im Laufe der Proben gemeinsam mit den Schauspielern. Auch steht ihm kein so großes Repertoire an technischen Geräten wie Licht, Ton und Kamera zur Verfügung.

Welche Ausbildung liegt dem Beruf des Regisseurs zu Grunde?
Auf einigen Kunst- und Theaterhochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Studiengänge im Regiebereich. Ich dagegen studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Dieser Studiengang bestand aus Theaterpraxis und zu gleichen Teilen aus Theaterwissenschaft. Mit diesen Grundlagen hätte ich mich auch auf Dramaturgie, Journalistik usw. festlegen können. Nach dem Studium verbrachte ich drei Jahre an der Schaubühne in Berlin, zwei davon als Regieassistent von Thomas Ostermeier.

Können Sie sich selbst für ein Stück bewerben, oder werden Sie gefragt?
Normalerweise wird man als Regisseur gefragt. Im Falle »8 Väter« schickte die Dramaturgin mir ein Stück zu, das ich mir durchlesen sollte. Danach konnte ich entscheiden, ob ich damit arbeiten will.

Warum haben Sie bei »8 Väter« zugesagt?
Ich hatte schon einmal das Vergnügen mit dem Theater Freiburg, beim Projekt »Wunschkinder«. Diese Arbeit und auch das Haus selbst haben mir damals schon gefallen. Ferner kannte ich die Autorin bereits und das Stück gefiel mir auf Anhieb.

Wie wichtig ist Ihnen die Beziehung zu den einzelnen Schauspielern?
Die Beziehung zu den Schauspielern ist extrem wichtig, da sie meine wichtigsten Partner sind. Zusammen werden einzelne Charaktere und Szenen geschaffen und feingeschliffen. Weil das so wichtig für das Stück ist, müssen sich Schauspieler und Regisseur stark vertrauen können.

Was ist Ihre Meinung zur Premiere? War sie erfolgreich?
Mir hat die Premiere sehr gut gefallen. Ich kann den Schauspielern und dem gesamten Team nur weiterhin viel Erfolg wünschen!

Mehr zu Frank Oberhäußer findet sich hier (Interview zum »Wunschkinder«-Projekt) hier (im Gespräch mit der Autorin Tina Müller) und hier (Interview auf jetzt.de zum Stück »Entgrenzung«).

»8 Väter«
Sprengstoff für Bilderbuchfamilien
Stück für Erwachsene & Jugendliche von Tina Müller
Letzte Vorstellungen: Di. 15.5., 18 Uhr & So. 20.5.12, 19 Uhr, Werkraum
Weitere Infos und Tickets gibt es hier im Online-Spielplan.

.